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Re: L'Appel Du Vide (Fortsetzung):strobarycake & Carey.
von strobarycake am 05.11.2016 22:06Finn
Moment... Wieso schrie sie mich jetzt an? War sie mit dem Geschenk etwa unzufrieden? Ihr böser Blick kam nicht unbedingt gekünstelt rüber. War mein Geschenk zu übertrieben? Gerade wollte ich antworten als sich in einem Augenblick ihr Gesichtsausdruck änderte. Sie fing an zu weinen. Was war auf einmal los? Ich war überfordert. Sie kam näher und lehnte sich an mich an. Instinktiv umfasste ich sie. "Alecia...?" "Oh Mann, Finn..", murmelte sie in mein Shirt hinein. "Tut mir leid, aber...aber... ich habe noch nie SO ein großes Geschenk bekommen und noch so ein wertvolles... Oh Gott. Wie soll ich dir jemals für sowas danken können? I-Ich glaube...ich kann sowas nicht annehmen..." Ich hätte an diesem Moment so gerne mit "Doch" geantwortet, aber das wäre unhöflich gewesen. Es war nachvollziehbar und sie hatte jedes Recht das Geschenk nicht anzunehmen. Vielleicht war es doch zu viel. Sie löste sich dann von mir und machte einen Kreis um das Auto herum. Es war besser, dass ich nichts sagte, also sah ich sie erwartungsvoll auf eine andere Reaktion von ihr und biss auf meiner Unterlippe herum. "Aber wenn ich so darüber nachdenke... Verdammt, darin zu fahren wäre bestimmt toll!" Ach wirklich? "Schon, oder?" Sie ging ein weiteres mall um das Auto herum. Diesmal ein wenig schneller. Irgendwie hielt ich das nicht mehr aus. "Alecia, wenn dir dieses Geschenk nicht gefällt, kein Problem. Ich kann es--" Bevor ich meinen Satz beenden konnte, sprang sie mir in meine ausgebreiteten Arme und klammerte sich mit ihren Beinen um meine Hüfte. Wir wäre beide fast umgefallen. "Alecia, was--?" Sie küsste auf einmal mein gesamtes Gesicht ab, was an manchen Stellen ein wenig kitzelte. "Danke, danke, danke! Wie soll ich mich bloß bei dir bedanken?" Ach, wie? Da fiel mir schon etwas ein. "Nun--" Plötzliche Unterbrechung durch einen Kuss. Improptu. Von genüsslich langer Dauer. Bereits auf der Motorhaube abgesetzt, lösten sich unsere Lippen von einander. Ihre Hände mein Gesicht umfassend und ihre Hüfte zwischen meinen Armen. So warm. Unsere Nasen berührten sich und ich wollte nur noch ein wenig länger so mit ihr verweilen. Nur das Surren der Lichter und das Ein und Aus unseres Atems. Und Alecias Stimme. "Sag es mir Finn... Wie soll ich mich bedanken?" Ein keckes Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus als sie das sagte und ich gab ihr kurz einen weiteren Kuss und ließ meine Hände über die Innenseite ihrer Oberschenkel gleiten, wobei ihr ein leichtes Stöhnen entfloss. "Ah... Finn! Wenn du so weitermachst, dann sind wir erst morgen wieder oben bei den Anderen. Perversling!" Da musste ich ein wenig lachen und küsste dabei ihre Schläfe und wanderte zu ihrem Ohr. Sie zitterte unter meinen Berührungen. "Ja, ich weiß und danke. (Weil sie ihn ja so genannt hat. ) Wenn wir alleine wären, dann könntest du deine Dankbarkeit so richtig zum Ausdruck bringen. In meinem Spielzimmer." Als diese letzten Worte meinen Mund veließen, spürte ich dieses Prickeln in meinem Hinterkopf. Mein letzter Aufenthalt dort war schon eine Weile her...
Re: L'Appel Du Vide (Fortsetzung):strobarycake & Carey.
von strobarycake am 03.11.2016 20:43Finn
Mein Handy vibrierte kurz, während Enya über ihre Erlebnisse am letzten Oktoberfest erzählte. Es war an der Zeit. Pünktlichst um 16 Uhr. Ich saß am Ende des Tisches direkt neben der Gartentür und Alecia neben mir. Ich stand auf und mit einer kurzen Entschuldigung an die Runde berabschiedete ich mich kurz ins Haus, zog aber kurz bevor ich mich umdrehte an Alecias Kleid, dass sie mitkommen sollte. Drinnen ging ich vor zu der Tür die runter zur Garage führte und wartete auf sie. Nicht lange später hastete sie auch hinein zu mir. Gutes Mädchen. "Was ist denn, Finn?" "Komm mit." "Wir können nicht wieder so lange wegbleiben.", meinte sie. Ich öfnete die Tür und deutete hinunter. "Ja, komm einfach. Wir bleiben nicht so lang weg." Etwas widerwillig beging sie sich mit mir hinunter. Unten angekommen schaltete ich das Licht an und wir gingen Hand in Hand nach hinten. Wir beeilten uns nicht besonders. Sie sah zu mir hinauf. "Was machen wir hier?" Meinen Blick immer noch nach vorne gerichtet, grinste ich und sagte:"Ich will dir was zeigen." Etwas verwirrt gab sie ein einfaches "Okay" von sich und schon blieben wir vor einem Auto stehen. Ihrem Auto. "Schickes Auto." "Dein schickes Auto, Anisha." Ihr Kopf drehte sich hastig zu mir und ein fassungsloses "Was!?" kam über ihre Lippen.
Re: L'Appel Du Vide (Fortsetzung):strobarycake & Carey.
von strobarycake am 14.07.2016 04:01Finn
"Was willst du, Felix?", hörte ich aus dem Gang. Was zum Henker redet Elaine bitte mit diesem hirnverbrannten, degenerierten Heini? In diesem Moment zog mir Alecia die Hose runter. Aus leichter Überraschung zuckte ich natürlich, aber spähte weiterhin in den Gang. "Erschrocken?", fragte Alecia in gespielter Unschuld. Oh wie gerne ich dieser Unschuld den Arsch versohlt hätte, aber natürlich konnte ich das in diesem Moment nicht. Also antwortete ich ihr in meiner kecken Art:"Nein, überhaupt nicht. Eher überrascht über die Wucht mit der du meine Hose runterziehst. Als ob du es kaum erwarten mich in den Mund zu nehmen." Ihr Blick darauf war unbezahlbar. Ich hätte am Liebsten ein Foto davon gemacht. "Ach ja?", fragte sie mit einem herausfordernden Unterton, während ich meinen Kopf wieder Richtung Gang drehte. Breit schmunzelnd flüsterte ich ihr noch ein "Ja." entgegen, bevor ich noch einen Bruchteil ihrer Konversation mit Felix gehört hatte. "...nicht in die Tüte! Das kannst du dir knicken! Sie ist zu SEHR beschäftigt!" Zu sehr beschäftigt? Durchaus. Währenddessen genoss ich das Gefühl ihrer Zunge wie sie über mein Glied hin und her glitt und letztendlich komplett in ihrem Mund verschwand. Scheiße, ich hatte vergessen wie gut Alecia eigentlich "ablenken" konnte. Ich war bald soweit. Ich hörte noch wie sie über Alecias Selbstständigkeit redete, aber mehr Aufmerksamkeit könnte ich ihr nicht weiters schenken. Fluchend drehte ich mich wieder zu Alecia, "Verdammt, Anisha!", und starrte zu ihr hinunter, bevor ich ihren Kopf umfasste und mich tiefer in ihren Rachen hinein drängte. (Würde auf Englisch so viel besser klingen. Grr...) Zu gut. Viel zu gut. Sobald ich an und vorbeigehende Schritte hörte, lehnte ich meine Hand gegen die Tür bis diese zu ging und ließ los mit einem laut herausklingenden Ächzen. Gott sei Dank konnte sie alles runterschlucken, ansonsten wäre das eine kleine Sauerei geworden. Breit grinsend richtete sie sich wieder auf und ich zog mir meine Hose wieder hinauf. "Ach... was hat denn Elaine so gesagt? Ich konnte nicht zuhören, weil ich viel zu sehr auf dich fixiert war." Wieder dieser unschuldige Ton in ihrer Stimme. Ich musste aufpassen, ansonsten wäre ich wieder hart geworden. "Und ich konnte fast nicht zuhören, eben weil du so auf mich fixiert warst. Beinahe zu gut, Alecia." Ich hob meine Hand um ihr über den Kopf zu streichen. "Gutes Mädchen." "Immer doch.", antwortete sie zuckersüß. Wenn sie das absichtlich machte, dann waren wir wirklich in Schwierigkeiten, denn so hätten wir noch mehr Zeit hier verbracht. Ich musste mich im Zaun halten. "Mund auf, Süße.", forderte ich sie grinsend auf, während ich ihr Kinn mit meinem Zeigefinger hob, "Mach 'Aaah', Alecia." Und sie befolgte meinem Befehl. Mmm, Alessandro, der dominante italienische Macho-Mafioso. Könnte aus einem Film kommen..."Alles geschluckt?" "Alles weg, Süßer." Süßer... Mit einer plötzlichen Bewegung presste ich sie gegen die Wand, hielt ihre Hände über ihren Kopf und gab ihr einen langen Kuss auf die Lippen, bevor ich mich wieder von ihr löste und ihr ein wenig Abstand gewährte. Mir gewährte ich ihn auch, ansonsten wären wir ineinander verloren gegangen und das durfte bei unserem Besuch überhaupt nicht passieren. "Komm, suchen wir das Zeugs zum Kehren."
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Schwör, diese Ausdrücke würde alle besser auf Englisch klingen.
Ich kotz grad ein wenig.
Und es gab genügend Passagen, wo ich nach längerem Denken einfach nur so "Idc no more." war. xD
Re: L'Appel Du Vide (Fortsetzung):strobarycake & Carey.
von strobarycake am 11.07.2016 23:38Finn
Waren wir wohl ein bisschen zu abgelenkt um die Frage zu beantworten, was? Aber deswegen aufhören sie zu küssen, wollte ich nicht. Es war nur eine Frage der Zeit bevor irgendwer anfangen würde sich zu wundern wo wir waren. Sobald sich ihre Hand in mienen Haaren vergriff, presste ich sie reflexartig fester an mich und ließ die Hand, die ihr Kinn umfasste, runter zu ihrer Brust wandern. Ich kämpfte teils mit mir mich zurückzuhalten und ließ meine andere Hand um ihre Taille statt diese auch hinunter wandern zu lassen. Sie versuchte sich irgendwie zu äußern. "Finn, Ich .. ah .. hö..r-" Aufhören? Nur noch ein Kleinwenig länger, aber vielleicht hätte ich doch sofort aufhören sollen, denn bevor ich es wusste kam sie zu meiner Überraschung schon und kippte fast nach vorne, wenn ich sie nicht festgehalten hätte. Sie biss sich in die inke Hand um ihr Stöhnen zu dämpfen und als sie fertig war, lehnte sie sich an mich und atmete auf. Ein wenig unfair fand ich es schon, dass sie kommen durfte und ich nicht. "Ich .. ich weiß nicht .. was passiert ist.." "Ich aber schon. Du bist ohne mich gekommen, Baby. Hätte ich mich ein wenig mehr zurückhalten sollen?", fragte ich sie schief grinsend und küsste ihre Stirn als sie zu mir hochschaute. "Vielleicht...", antwortete sie, "Um zurück auf deine Frage zu kommen, Finn... Du kannst dir was aussuchen. Nimm das, was du dir am meisten wünscht. Erfüllen tu ich es dir." Ich überlegte kurz und ließ mein Kinn auf ihrer Schulter rasten. "Was ich mir am meisten wünsche...", flüsterte ich schmunzelnd und gab ihr ihr einen weiteren Kuss auf die Schläfe. "Nun, was ich mir am meisten wünsche - dein Herz, Anisha, das habe ich bereits, aber etwas anderes fällt mir schon ein... Und sobald meine und deine Verwandten weg sind und Ginevra und Viola für eine Weile weg sind..." Sie drehte sich zu mir und gab mir einen Kuss auf den Mund. Sie fragte:"Wie willst du Ginevra und Viola bitte rausbringen und ihnen erklären warum ich da bleiben müsse?" Ich gab ihr noch einen Kuss und umfasste eine ihrer Pobacken. Ein Stöhnen der Überraschung, dass ich mit einem weiteren Kuss verstummen ließ. Dann hörte ich aus dem Gang eine Stimme, die Alecia zum gleichen Moment auch wahrnahm. "Das klingt wie Elaine.", sagte sie. Unerfreut murrte ich und bewegte mich zur Tür, die einen Spalt offen war. "Sie scheint ein eher aufgeregtes Telefonat zu führen.", und da fiel mir etwas interessantes ein. Ich drehte mich zu Alecia um und sah sie mit neckischem Grinsen an. "Mach die Fenster zu." Nachdem sie das tat, fragte sie mich wieso. "Da ist mir eine interessante Herausforderung eingefallen. Eher für mich, aber trotzdem. Ich zog sie zu mir her und gab ihr einen Überraschungszungenkuss, den sie aber sofort erwiderte. Als ich meine Lippen von ihren entzog war sie außer Atem, aber froh. "Was soll das, Finn? Komm endlich zum Punkt." An diesem Punkt war es so schwer mich nicht auf sie zu stürzen. "Der Punkt ist, dass dein Sexappeal einfach zu groß ist, Alecia.", Ich schnappte mir ihre Hand und presste diese gegen meine Erektion als mir ein leises Stöhnen entkam, "Und mich unbefriedigt zu lassen kommt nicht in Frage." Ich zog ihr Kinn näher zu mir und starrte ihr direkt in die Augen. "Während ich versuche zu hören worüber Elaine spricht, will ich von dir einen Blow-Job. Verstanden?"
Re: L'Appel Du Vide (Fortsetzung):strobarycake & Carey.
von strobarycake am 10.07.2016 23:33Finn
Was zum Henker war bitte mit ihr los? Sie konnte nicht einfach so vergessen, dass sie ein Glas in der Hand hatte. Vielleicht war es wirklich ein sich anbahnender Anfall, aber solche Anfälle werden meist durch Stresssituationen getriggert. Getriggert durch...meine Mutter? Was hätte sie ihr sagen können, dass sie so reagieren würde? Theoretisch hätte es alles sein können. Vielleicht war sie auch einfach nervös, weil sie bei meiner Mutter einen guten Eindruck hinterlassen wollte oder es war etwas ganz anderes - etwas schlimmeres? "Finn?", Lydia riss mich aus meinen Gedanken raus, "Wo warst du denn?" Vielleicht war aber auch wirklich nichts Schlimmes. Vielleicht hätte ich das eine Mal nicht vom Schlimmsten ausgehen müssen. "Ich war ein wenig abgespacet." Von ihr kam ein "Ach, was du nicht sagst." mit passendem Blick. Ich hatte Durst. "Ich hol' mir von drinnen ein Glas Wasser, okay?" "Ah, ich hab auch Durst." "Auf Wasser?" "Nein, auf ein Süßgetränk.", meinte sie und ich war bereits aufgestanden. "Dann bedien' dich vorne am Tresen dort." "Okay.", und ich verschwand im Haus, kurz, aber nicht zu lange nachdem es Alecia tat.
Lykka
Verdammt! Verdammt nochmal! Das nahm sie nicht gut auf. Natürlich nicht! Was hatte ich mir bitte erwartet, wenn ich ihr mit solch einer Frage auf der Nase herumtanzte? Dennoch bereute ich es nicht. Auch wenn sie jetzt nicht "Ja" gesagt hatte, ich wusste, dass sie es früher oder später tun würde - es tun müsste. Ich würde das Angebot für sie stehen lassen und überlegte nicht das selbe für Ginevra zu tun. Dann erinnerte ich mich daran, dass ihr Fall ein ganz anderer war. Sie war freiwillig hier.
Finn
Drinnen angekommen, verschlug es mich in die Küche, wo Alecia etwas zum Zusammenkehren suchte. Nun, vielleicht würde sie ein wenig länger brauchen es zu finden. Sie suchte hektisch und war abgelenkt, also konnte ich diesen Moment nutzen um sie von hinten zu packen und gegen den Tresen zu pressen. Einen Aufschrei von ihr verhinderte ich indem ich gleich meine Hand über ihren Mund legte. "Shh, Anisha.", flüsterte ich lüstern in ihr Ohr und spürte wie sie beim Gefühl meines heißen Atems an ihrem Ohr zu zittern begann. Sie gab lauter Geräusche von sich, also musste ich sie nochmals warnen:"Elaine ist hier irgendwo." Dann gab sie eine Ruhe und ich wanderte hinunter zu ihrem Kinn und hob dieses um mir ihren Hals zu offenbaren, den ich langsam mit Küssen bedeckte und sie zwischendurch fragte: "Du...", Kuss, "Ich frag mich", Kuss, "Ich frag mich wie du eigentlich vor hast", noch ein weiterer Kuss, "dich bei mir zu bedanken, Anisha."
Re: L'Appel Du Vide (Fortsetzung):strobarycake & Carey.
von strobarycake am 10.07.2016 00:26Finn
"Alles wieder gut.", wiederholte ich. Weniger für sie, sondern eher für mich und wiederholte es immer wieder und wieder in meinem Kopf. In solchen Situationen würde ich jetzt sofort Ginevra zu mir rufen, aber das war bei unserem Besuch schlecht möglich. Ich musste so oder so aufhören ihre "Hilfe" aufzusuchen. Vielleicht könnte mir mittlerweile Alecia helfen. Vielleicht auf eine ethisch akzeptablere Art und Weise als ich es mit Ginevra tat. Mir helfen. Lydia sah kurz hinter mich, also drehte ich mich um und sah wie meine Mutter mit Alecia redete. "Was will sie denn von ihr?", fragte ich mich selbst, aber Lydia antwortete für mich. "Smalltalk mit dem Mädchen weswegen du ziemlich gleich nach unserer Ankunft gegangen bist." Ich rollte die Augen. "Willst du noch weitere Offensichtlichkeiten darstellen?" Ein höchst erfreutes "Ja, gerne." ihrerseits. "Also...natürlich blond ist sie nicht, oder?" "Nein." "Dann warum hast du sie eingestellt?" "Nun, Alecia...", ich sah sie so lange direkt an, bis wir Blickkontakt hatten, bevor ich mich wieder umdrehte, "ist eine ausgezeichnete Arbeitskraft." Eine verdächtige Augenbraue hob sich gegen mich. "mit ausgezeichneter Arbeit worin?" Soll sie doch ruhig denken, dass ich etwas mit ihr habe. "Gartenarbeit. Sie war früher von Beruf aus Gärtnerin und da Viola und Ginevra beide nicht so gut mit Pflanzen sind, habe ich sie eingestellt. Natürlich, im Vergleich mit dem was sie beim Blumenhändler um die Ecke verdient, mit einem gewissen Bonus.", und ich hielt ihr nun selbst meine Augenbraue entgegen. "Wenn man sich jetzt überlegt worüber wir vorher gesprochen haben und wie du jetzt sprichst, Finn..." "Sie ist nichts als eine Arbeitskraft um die ich mich bei Problemen kümmere." "So wie ihre Epilepsie." "Genau." Sie gab mir immer noch einen eher misstrauischen Blick. Dann zerfielen aus heiterem Himmel lauter Glasscherben hinter uns. Wir drehten uns beide um und sahen, dass Alecia ihr Getränk fallen ließ und es geschockt ansah. "Was war los?"
Lykka
Dieser Moment an dem sie meinen Sohn bei seinem Namen nannte. Als ob sie etwas mehr als nur eine Bekanntschaft hegten. Sie schien mir wirklich wie ein nettes Mädchen und den Gedanken, dass mein Sohn sie nur benutzte, erweckte in mir eine Würgreiz. Auch in Kurzfassung konnte man erkennen, dass eher dramatische Umstände sie hier gebracht hatten wo sie nun war. Das war wohl das Beste, dass die Mafia ihr als Rückzahlung anbieten konnte. Wenn ich mir nur überlegte was andere junge Frauen geben mussten, hätte ich heulen können. Manches habe ich ja mit eigenen Augen erleben dürfen. Manchmal bereute ich es ein wenig mich in so einen Mann wie Emilio verliebt zu haben. Manchmal dachte ich mir, dass Dinge anders für mich hätten laufen können, hätte er mich nicht vor diesem Restaurant angesprochen oder wäre ich mit den Kindern früher ausgezogen, aber das war meine eigene Last, die ich zu tragen hatte. Ihre hätte ich vielleicht verhindern können. Sie sah kurz vor zu Finn, der sie auch ansah und grinste, bevor er sich wieder umdrehte. Nicht dass ich dachte dass mein Sohn ein schlechter Mensch wäre, aber definitiv ein schlechter Einfluss. Seine Verzweigtheit in dieser Mafia war ein schlechter Einfluss und den wollte ich nicht für sie. Ich fasste sie an der Schulter und sah ihr tief in die Augen. "Alecia, was ist wenn ich dir anbieten würde für all' deine Schulden aufzukommen. Dich von deinen Ketten befreien würde?" Ihre Augen weiteten sich bei meinen Worten. Ruckartig richtete sie sich auf und das nächste, dass ich hörte war wie das Glas in ihrer Hand zersprang. Ich hielt meine Hände überrascht vor meiner Brust. Unsere Blicke waren auf die Glasscherben gerichtet, dann aufeinander und dann alle anderen Augen auf sie.
Re: L'Appel Du Vide (Fortsetzung):strobarycake & Carey.
von strobarycake am 09.07.2016 04:33Ginevra
Die Party war nun voll im Gange. Ohne Alkohol für unsere Gäste, da diese noch minderjährig waren und ohne Alkohol für uns wegen letzter Nacht, aber trotzdem waren alle gut gelaunt. Es wurde Musik gespielt, es wurde gegessen. Alles war...gut. Es war.
Gerade gönnte ich mir mein zweites Stück Kuchen als Viola mich antippte und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie nicht mit mir darüber reden wollte wie lecker dieser Kuchen war. "Was ist, Viola?" Sie winkte ab. "Nichts, nichts. Ich wollte nur wissen wie es dir geht." Fragendes Stirnrunzeln meinerseits. "Ja ganz okay--" "Wegen gestern." Ah, darum ging es ihr. Letzte Nacht hatte ich mich in den Schlaf geweint. Ich wollte das heute nicht wieder durchgehen und unterbrach sie sofort mit:"Schnee von gestern.", aber sie ließ nicht locker. "Ginevra..." "Nicht jetzt, nicht heute, okay? Wir feiern und ich will genauso wie jeder gut gelaunt sein.", ermahnte ich sie flüsternd, obwohl die Musik eigentlich laut genug war, dass man uns nicht hören konnte. Irgendwie sah sie mich dann leicht wütend an. "Nicht jetzt, nicht heute, aber bald.", meinte sie und ich ging nickend weg und setzte mich zu Elaine und ihren Schwestern. Ein kurzer Blick zu Viola zeigte mir, wie sie sich nun selbst ein Kuchenstück nahm. Hoffentlich würden wir nicht alle am nächsten Tag Bauchbeschwerden von dem ganzen Kuchen haben.
Finn
Da ich nicht so gerne der Sonne ausgesetzt sein wollte, nahm ich im Pavillon Platz mit Lydia. "Dieser Kuchen ist zu gut, Finn.", schwärmte sie, "Wenn wir gehen, machen wir bitte einen Boxenstopp bei diesem Bäcker." Da musste ich grinsen. "Ist notiert... Nochmal wegen gestern." Lautes Stoßseufzen von Lydia. "Nein, nein. Es ist etwas anderes.", versicherte ich ihr und lehnte mich zurück um ihre Mimik und Gestik zu Beobachten. Ihr Blick war widerwillig, aber dennoch:"Schieß los." "Ihr wart gestern alle ziemlich betrunken..." "Ja?" "Hmm." Sie wirkte sichtlich verunsichert als ob sie irgendetwas verheimlichte. Ihre Beine - verschlossen. Schultern - ein wenig gehoben. Blick - überall, aber nicht bei mir. Ah, aha, da war er ganz kurz und da war er wieder. Diesmal anhaltend. Sie runzelte die Stirn und versuchte mich wütend anzusehen, aber ihre Augenbrauen zitterten. "Kannst du bitte mit deinem Scanner-Blick aufhören?" "Hey, wenn du nichts zu verbergen hast, solltest du nichts zu befürchten haben.", erklärte ich ihr mit gehobenen Händen. Ihre waren verschränkt. "Es geht mir um's Prinzip, dass es unangenehm i--" Ich unterbrach sie indem ich meine Unterarme auf den Holztisch legte und mich zu ihr vor lehnte. "Was hast du gestern getan, dass du mir nicht sagen willst, Lydia?" Keine Antwort. Sie drehte ihren Kopf wieder weg und presste ihre Lippen zusammen. Ihr Blick wohin gerichtet? Auf Viola... "Achso...", murmelte ich unter meinem Atem und rief:"Viola!!", sie und Lydia schreckten beide, "Viola, komm mal her!" Sie war kurz im Haus um sich ein Glas zu holen und trottete dann her. "Ja, Sir?", sagte sie einmal ausnahmsweise. Lydia beobachtete das Geschehen. Ich musste mein Bestes tun bei ihrer Angst nicht ein wenig lachen zu müssen und sah Viola schmunzelnd an. "Wie schmeckt dir denn der Kuchen, Viola." Mit ihrem süßen Lächeln nickte sie. "Der Kuchen ist wirklich lecker, Signore." "Haben alle Spaß?" Sie lächelte immer noch und schwankte ein wenig mit ihrem Körper hin und her. Ich mochte sie, weil sie mich an Lydia als Kind erinnerte. "Ja, Signore. Alecia ist ihnen wirklich wirklich dankbar." Alecia... Ihr Name hallte in meinem Kopf und ich grinste zu mir selbst. "Ich weiß." Lydia war immer noch verwirrt. Ich konnte wetten, dass sie aber schon wusste was ich im Schilde führte...oder nicht. "Sonst noch etwas?" "Nein, nein. Das war's. Hab Spaß, Viola.", und mit einer Handbewegung schickte ich sie weg. Lydia, die am ganzen Körper angespannt war, beruhigte sich wieder und Viola war kurz davor sich umzudrehen. "Ach, da ist doch noch etwas, Viola!", und sie hörte mitten in der Bewegung auf und Lydia konnte ihren Atem wieder halten. Ein neckisches Grinsen war unentbehrlich. Hab dich. "Hattet ihr auch gestern Spaß, Viola?" Ein eher nervöses Lachen Violas begleitet von einem ebenso unangenehmen Grinsen von Lydia. "Ein bisschen zu viel, Signore." Und da war er. Der kurze, aber essentielle Blickkontakt zwischen Viola und Lydia und niemand musste mir etwas weiteres sagen. Nun ja, abgesehen von Lydia, die mir nun etwas erklären müsste, wenn ich nicht jetzt schon die Puzzleteile zusammengeführt hatte. Aus Höflichkeit lachte ich mit. "Das glaube ich dir, Viola. Lydia kann die Dinge schon gewissermaßen richtig einheizen." "Was du nicht sagst, Finn.", kommentierte Lydia und gab mir, gemeinsam mit Viola lachend, einen Klopfer auf die Schulter, zog aber bei dem Blick den ich ihr zurückgab langsam die Hand weg und ich wechselte wieder zu Viola. "Nun immerhin danke ich euch dafür, dass ihr alles in der Früh wieder zusammengeräumt habt." Eine ganz kleine Verbeugung ihrerseits. "Kein Problem, Signore." Ich erwiderte ihr Lächeln und nickte zu den anderen rüber. "Geh jetzt." Sie lächelte immer noch und blickte noch ein letztes Mal Richtung Lydia, die ihr auch zulächelte zurück und setzte sich dann zu den anderen dazu.
"Nun, Lydia..." Ich schnappte mir ihre Hand und sie atmete erschrocken auf. "Herr je, Lydia. Du musst doch keine Angst haben.", meinte ich neckisch, rückte näher und kreuzte mit der einen Hand meine Finger um ihre während ich die andere drüber legte.
Lydia
Meine Brust ging hinauf und herunter, rauf und runter. Ich hasste es SO SEHR, wenn er das tat. Mich in die Ecke treiben, aber vor ihm konnte ich schlecht lügen. "Ich habe keine Angst, Finn. Deine plötzliche Bewegung hat mich einfach erschreckt." "Ach ja?" Er starrte mich mit diesem alles durchstechenden Blick an, der es immer schaffte, dass es mir kalt über den Rücken lief. Und ich konnte nicht wegschauen, ich durfte nicht wegschauen. Das wurde uns beigebracht. Wegschauen war höchst respektlos und zeugte dazu auch noch von Angst, aber auch wenn ich hinsah, hatte ich Angst. "Dann wieso ist dein Puls so schnell?", und seine überruhige Stimme von ihm machte es nur schlimmer. Es gab jemandem das Gefühl von bevorstehendem Verderben. "Du machst ihn so schnell." "Beruhige dich, Lydia." Ich versuchte es. "Und jetzt erzähl mir was du und Viola gestern getan habt." Wie hätte ich ihm das sagen sollen. "Hast du mit ihr geschlafen?" Volltreffer. Ich schnappte nach Luft. "Wie kannst du das sagen, Finn? Das ist doch komplett absurd." Keine emotionale Regung seinerseits. "Liege ich richtig?" Okay, ich hielt es nicht mehr aus. Ich zog meine Hand aus seinem Griff weg und gestand ihm alles. "Nicht komplett. Es ist nur fast passiert." "Du hast nur fast mit einer meiner Angestellten geschlafen." "Finn, bitte..." "Lydia?" "Ja?" "Gib mir. Deine. Hand." Nein, nein, nein, nein, nein! Alles in meinem Körper sträubte sich. "Ich will mich nicht wiederholen." Extremste Großer Bruder-Komplexe. Widerwillig händigte ich ihm wieder meine Hand über und er umfasste sie etwas zu fest. "Bitte nicht zerdrücken.", flüsterte ich und er löste seinen Griff zu einem etwas Angenehmeren. "Natürlich nicht, Zuckerherz.", und er fuhr mit seinem Zeigefinger über die Stelle zwischen seinen Augenbrauen und seufzte. Mein Hinterkopf prickelte. "Wer hat sich über wen gezwungen?" "Ich über sie.", antwortete ich etwas zu schnell. Er hob seine Augenbrauen und runzelte gleichzeitig die Stirn. Dann blickte er zu mir. "Bist du jetzt lesbisch geworden?" Es prickelte immer weiter und mein Gesicht wurde heiß. Ich lief rot an. "Eh...ehm, ich weiß nicht. Bei dem ganzen Unglück mit meinen früheren Freunden, dachte ich mir einfach..." "Du dachtest dir du schläfst einfach mit einem meiner Dienstmädchen.", unterbrach er mich unhöflich. "Finn, nein! Ich--" "Du warst betrunken, nicht du selbst?" Ich atmete verärgert auf. "Kannst du mal aufhören meine Sätze zu beenden?" "Beende ich sie falsch?" Dieser arrogante Unterton brachte mich zur Weißglut, aber er durfte so sein, weil er leider Recht hatte. Ich antwortete ihm nicht und sah einfach weg. Nun atmete er durch. "Okay, sieh mich an und hör mir zu, Lydia." Gehorsam tat ich was er sagte. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und gab mir einen seiner innigsten Blicke. "Nur weil es mit deinen vorherigen Freunden nichts geworden ist, heißt nicht sofort, dass du lesbisch sein solltest, Lydia. Klingt jetzt ein bisschen homophob, aber ich bin nicht fertig." Da musste ich kurz schmunzeln. "Das heißt einfach nur, dass du zu gut für sie zum Begreifen warst, verstehst du mich?" Ich nickte und tat mein Bestes die Tränen zurückzuhalten. Der Kloß in meinem Hals war aber bereits da. Dann ließ er seine Hände von meinem Gesicht. "Nur weil du kein Glück mit diesen Idioten gehabt hast, heißt nicht gleich, dass du es bei Frauen versuchen sollst. Ich persönlich finde, dass das die falschen Beweggründe sind es zu probieren. Ich meine hast du davor überhaupt einmal eine Frau angesehen und dir gedacht: 'Mein Gott! Diese Frau hat irgendetwas an sich, dass ich nicht mit Worten beschreiben kann. Ich will diese Frau lieben.'?" Ich sagte nichts. Es ging alles durch meinen Kopf und er sprach weiter. "Dazu warst du betrunken und wenn du betrunken bist, tendierst du dazu sehr spontan zu sein und erzwingst Sachen gerne." "Dann bin ich wie du?" Das meinte ich bloß aus Spaß, aber anscheinend war das für ihn nicht so witzig. Natürlich war es das nicht. Das war einfach nur dumm von mir. Durchatmen, Finn. Er sah von mir weg. "...Dann bist du einigermaßen wie ich. Das war nicht nett, Lydia." "Ja, das ist mir rausgerutscht. Das tut mir Leid." Er winkte ab. "Ja, das muss ich nur kurz verdauen." "Es tut mir wirklich Leid, Finn." An solchen Momenten ging dann so viel durch seinen Kopf. Meist nichts Gutes. "Finn?" Er antwortete nicht. "Finn??" Ich umfasste seinen Arm und hielt ihn fest. Der Kloß war wieder da und wollte nicht gehen. "Nein, Finn.", und die Tränen kullerten runter. "Ich verweise jeglichen negativen und selbstdestruktiven Gedanken in seine Schranken, Finn." Er antwortete mir immer noch nicht. Wenige Meter entfernt setzten sich Alecia und unsere Mutter auf eine Bank und sahen zu uns rüber. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und er spannte seinen ganzen Körper an und fing an laut zu atmen. Entweder war er kurz davor einen Wutanfall zu haben oder zusammenzubrechen. Normalerweise kam das Zweite nach dem Ersten. Ich weinte in seinen Ärmel. Gott sei Dank war sein Shirt weiß, also konnte man die Flecken dann nicht sehen. "Finn, ich hab das nicht so gemeint. Bitte, bitte beruhige dich. Bitte vergib mir, vergib mir, Finn." Dann entspannte er sich allmählich und nahm mich in seine Arme. Ich weinte weiter und ballte meine Hände vor seiner Brust zu Fäusten. "Ich könnte nie einen Groll für dich haben, Schwesterherz." Ich sah zu ihm hinauf und er gab mir einen Kuss auf die Stirn. Und mit einem Mal war ich wieder 9 als ich zum ersten Mal einen seiner Wutanfälle mitbekam. "Ist alles wieder gut?" Er kicherte kurz und wischte meine Tränen weg. "Alles wieder gut. Hör auf zu weinen. Du weißt ja ich arbeite dran.", aber mittlerweile war ich alt genug um zu wissen, dass alles noch nicht gut war. Er würde diese Wut noch für den Rest des Tages mit sich herumtragen bis er sie irgendwie irgendwo an irgendwas auslassen konnte.
Lykka
"So, so, Alecia... Mein lang erhofftes Gespräch mit dir." Wir ließen uns beide auf einer Bank vor einem Rosenbusch nieder und ich drehte mich zu ihr. Ihre Hände waren verschränkt über ihr Getränk und ihre Bein übereinander gelegt. "Ich habe ja gestern unser Gesprächchen unterbrochen um Finn Hallo zu sagen. Noch einmal herzlichen Glückwunsch." Sie lächelte als Reaktion und bedankte sich. "Nun, Alecia... Wie bist du denn hier gelandet?"
Re: L'Appel Du Vide (Fortsetzung):strobarycake & Carey.
von strobarycake am 05.07.2016 21:40Finn
"Stehen die Balloons bereit?" "Balloons stehen bereit!" Die letzten Vorkehrungen wurden getroffen als ein lautes Klopfen an der Tür zu hören war. Das mussten unsere Gäste gewesen sein. Eigentlich hätte ich statt einem Klopfen ein Klingeln erwartet. Wahrscheinlich hat sie die Türklingel nicht gesehen. Ich ging zur Tür und hieß sie alle willkommen. "So sehen wir uns wieder.", meinte Elaine, die Älteste schmunzelnd mit einer Gitarrentasche in der Hand. "Durchaus.", erwiderte ich. Hinter ihr waren ihre restlichen Schwestern, die sie der Reihe nach vorstellte. Enya, Elaines Zwillingsschwester, die nebeneinander wie ein und die selbe Person aussahen, wäre es nicht, dass Elaine gestochen blaue Haare hatte. Ich schüttelte kurz ihre Hand und dann ging es über zur Nächsten. Heiße Info: Anscheinend dachte sie, dass ich ein Lover ihrer Mutter wäre. Während sie rot anlaufend zu Boden schaute, konnte ich mir bei dieser Vorstellung glatt die Augen ausreißen. Die nächste Schwester hieß Jennifer. Sie war also 15 und so groß wie Viola. Süß. Mit ihrem brustlangen, schwarzen Haar erinnerte sie mich ein wenig an Lydia, aber abgesehen von der Haarfarbe teilten sie keine weiteren Gemeinsamkeiten. Ihr gab ich ebenfalls die Hand, aber sie war ein wenig von mir...abgelenkt. (;)) Dazu der mahnende Ton ihrer großen Schwester, dass sie nicht starren sollte. Ich drehte mich kurz zu Elaine mit einem Grinsen. "Kein Grund für negative Schwingungen an Alecias Geburtstag. Schüchtern sein ist nicht schlimm." Apropos schüchtern. Die kleinste der Gruppe kam hervor und gab mir die Hand. "Anastasia", murmelte sie mit ihrem Fischgrätenzopf spielend. Erfreut wiederholte ich ihren Namen. "Die Auferstandene, ein wirklich wunderschöner Name." (Weiß er nur, weil er mal etwas mit einer Anastasia hatte. ) Nach dieser kleinen Kennenlernrunde, kam die große. Wir gingen ins Wohnzimmer und meine Mutter, Schwester, Ginevra und Viola stellten sich vor. Kurz fasste ich Elaine an der Schulter. "Mutter und Schwester erstatten uns seit gestern einen Überraschungsbesuch." Meiner Mutter konnte man das Restfett der gestrigen Nacht sehr deutlich anmerken. Man sagt ja, dass je älter man wird, desto schlechter verträgt man Alkohol. Wenn ich so darüber nachdachte, galt das nicht für meinen Vater. Der konnte trinken was das Zeugs hielt. "Ist Alecia eigentlich hier?", fragte sie und ich antwortete ihr, dass sie gleich da sein sollte. Da dachte sie sich, dass sie besser die Geschenke aus dem Auto holen sollten und übergab mir die Gitarrentasche, ihr Baby worauf ich hätte aufpassen sollen. "Dabei bin ich doch ihr Baby.", dachte ich mir leicht eifersüchtig auf die Gitarre. Dazu reichte sie mir noch ganz unauffällig ein eingerolltes Magazin in die Hand. "Viel Spaß damit.", meinte sie lachend und ging zu den anderen. Ich war sichtlich verwirrt. Lydia war auf dem Weg um Mitzuhelfen, als ihr meine verwirrte Miene auffiel. "Soll ich dir die Gitarre abnehmen?", fragte sie, aber ich schüttelte den Kopf. "Das ist Alecias Baby und auf dieses passe ich jetzt auf." Sie lachte und zeigte mit dem Finger auf das Magazin in meiner Hand. "Und woher ist dieses?" "Das hab ich vom Magazinhaufen auf dem Tisch genommen." "Ah okay.", und sie verschwand hinaus mit den anderen. Keine Ahnung ob meine Mutter nicht alleine mit mir im Zimmer sein wollte, aber sie ging mit Lydia mit. Seit gestern hatten wir kaum ein Wort gewechselt. Nun ja, so konnte ich mir die Zeit nehmen um kurz im Magazin herumzustöbern als ich auf auf einmal merkte, dass mein Handy vibrierte. Später lautstellen. Es war Alecia. Ein zuckersüßes Hallöchen ihrerseits. Ich konnte nicht anders als zu schmunzeln. "Hey Baby.", antwortete ich ihr und sie erzählte mir, dass Alexandrej ihr erzählt hatte, dass er ihr leiblicher Vater sei. Obwohl ich das bereits wusste, musste ich so tun als überraschte mich diese Nachricht und wanderte bei unserem mittlerweile intimeren Gespräch hinauf ins Klavierzimmer.
Viola
Den gesamten Tag jetzt, schien es nicht so als wäre Signore Fiore wütend auf mich oder Lydia. Vielleicht war doch alles im Lod. Vielleicht musste ich nicht um meinen Job bangen. Wir alle gingen hinaus um die Geschenke hineinzutragen. Es war keine Spur von ihm zu sehen, obwohl er nur Momente vorher hier war. Sobald wir fertig wurden, kam er die Stufen hinunter. Da ich gleich daneben war nickte ich ihm zu. Er grinste erwidernd. Es gibt nichts zu befürchten, Viola! Entspann dich! Ich musste mich abregen und es mir nicht anmerken lassen, dass ich nervös war. Lydias gelegentlichen Blicke in meine Richtung um zu schauen ob sowieso alles mit mir okay war, halfen nicht besonders. Oh Gott, sie kam zu mir, sie kam zu mir!! "Komm, klinken wir uns in ein Gespräch ein.", sagte sie und flüsterte noch dazu:"Und reg dich ab. Man merkt es dir an wie angespannt du bist. Finn hat auch schon zu dir rüber geschaut." Ich schnappte nach Luft. "Was? Wann?" "Vor ein paar Minuten oder so." Dann sah ich selbst in seine Richtung und unsere Blicke trafen sich. Ich hätte in diesem Moment im Erdboden versinken können. "Und jetzt auch, oh Gott!" "Reg dich ab und komm mit!", und sie schliff mich zu Elaine, Enya, ...Anastasia, Ginevra und ihrer Mutter. Jenna redete mit Signore Fiore.
Finn
Ich redete mit Jennifer über die Anreise und wie sie für sie war, aber sie zweigte immer wieder in Themen ab die mehr mit mir zu tun gehabt hatten. So wie ob ich oft verreiste oder so, was an sich natürlich nichts Schlimmes war. Wäre es nicht für andere Fragen und Bemerkungen wie meine muskulösen Arme oder eine ungewöhnliche Menge an Komplimenten für meine Augen, die die Konversation mit ihr an manchen Punkten ein wenig unangenehm machten. Gott sei Dank klingelte es an der Tür. Endlich war Alecia da. Ich stand auf meinte zu den anderen dass sie ruhig dort bleiben konnten wo waren und dass ich sie empfangen würde. Gut, dass alle zu sehr in ihre Gespräche verwickelt waren um das Klingeln oder mich zu hören. Ich öffnete die Tür und nahm Alecia fest in meine Arme, "Happy Birthday, Baby.", und küsste sie ausgiebig. (Kann man das so sagen? .-.) Sie erwiderte meine Küsse sofort, aber ich musste kurze Zeit später aufhören, aber ließ meine Lippen noch an ihren. "Du weißt ich würde dich noch viel länger...und an anderen Stellen küssen, wäre es nicht für gewisse Leute." Ich gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn. "Komm, gehen wir rein."
Re: L'Appel Du Vide (Fortsetzung):strobarycake & Carey.
von strobarycake am 04.07.2016 19:25Jenna Van Houten
Gott sei Dank reichte das Wi-Fi bis zum Ausgang oder ich wäre verloren gewesen. Lustige Instagram-Posts halten mich davon ab mich in absoluter Langeweile zu verlieren. Ein kurzer Blick auf die Uhr sagt mir, dass wir gerade mal fünf Minuten gewartet haben, aber für alle fühlte es sich nach einer dreiviertel Ewigkeit an. Ich wollte einfach nur schlafen. Enyas Handy läutete und sobald sie abgehoben hatte, ging ihre sowieso schon hohe Stimme eine ganze Oktav hinauf. So wusste man immer, dass sie mit Papa redete. Ich rollte meine Augen um mich vom Kotzen abzuhalten. "Sicher! Wir waren alle ziemlich traurig...", sagte sie. Wahrscheinlich hat er sie gefragt ob wir sowieso alle zu unserer Mutter Tschüss gesagt hatten, was natürlich keiner tat. Ich lachte innerlich und rief in ihre Richtung:"Wir waren ultra traurig. Anastasia hat fast geheult und Enya fast im Flugzeug!" Darauf spürte ich ein Zwicken an meiner Schulter. Ich drehte mich zu Elaine um, die mich stirnrunzelnd ansah. "Sei leise, Jenna." "Das war ja nur Spaß, chill!" Dann drehte sich Enya zu mir um und sah mich genauso wie Elaine an. Ana sah natürlich ganz abwesend zur Seite. Ich hob meine Hände in Unschuld. "Er weiß sowieso, dass wir das alle nicht tun würden." Ob Enya schon aufgelegt hatte? Keine Ahnung, weil in diesem Moment schon ein Auto vor uns angehalten hatte. Na endlich!
Lydia
Alle waren auf um alles für diesen Besuch, der da kommen sollte vorzubereiten. Nur ich lungerte noch im Bett herum, weil ich glaub ich doch ein wenig mehr getrunken hatte als gedacht, aber das hielt Finn nicht davon ab mich zu stören. Er kam mit Anti-Hangover-Frühstück rein. Toast mit entweder Mini-Marmelade - Marille oder Erdbeere oder Honig rein und einem großen Glas Wasser mit einer bereits brausenden Tablette rein und stellte alles auf dem Nachttisch neben mir ab. Das war wie immer so süß von ihm. Er setzte sich zu mir aufs Bett, aber sah nicht zu mir, er starrte auf den Boden. Wahrscheinlich dachte er noch über gestern nach. Ah Finn, immer so kühl und abweisend. Deswegen war ich da um ihn aufzuwärmen. Ich richtete mich auf, nahm ihn in meine Arme,"Guten Morgen, Finnian.", und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Und schon grinste er wieder. "Morgen, Lydia." Wo war mein Spitzname denn hin? "Dein kleines Zuckerherzchen?" "Mein kleines Zuckerherzchen.", wiederholte er schmunzelnd, "Ich hab dir Frühstück gegen deinen Hangover gebracht." "Obwohl Schlaf die beste Medizin ist?" Manchmal war ich so faul. "Du musst aufstehen, Lydia. Wir erwarten Besuch." Ich stöhnte unerfreut auf, weil ich weiterschlafen wollte. "Kann ich nicht irgendwie später kommen?" Nein, keine Widerrede. "Es ist schon irgendwie später." Er sah mir direkt in die Augen. Er hatte wirklich keine Lust mit mir zu diskutieren. So etwas duldete er nur sehr ungern. Besonders, wenn er wusste, dass er Recht hatte. Diese Charaktereigenschaft teilten wir und das brachte uns schon die eine oder andere heftige Diskussion. "Na gut." Ich stieg aus dem Bett und schon began dieses Pochen in meinem Kopf. Ich hielt mich an seiner Schulter an. "Vorsichtig.", meinte er sanft. Ich ließ los und ging vorsichtig, wie von ihm empfohlen zum Badezimmer. "Ja, ja. Ich schaff das schon. Ich putz nur schnell meine Zähne und dann ess ich." Ein einfaches "Mhm" kam von seiner Seite aus. Nachdem ich mit Zähneputzen fertig war und zurück ins Zimmer kam, hat er sich einen meiner Toasts geschnappt und aß ihn bereits. "Hey! Den hast du für mich gebracht!", ermahnte ich ihn, aber er grinte mich einfach nur kichernd an. "Da ist eh noch genug für dich übrig. Ist ein klein wenig kalt, weil du Zähneputzen warst, aber noch genießbar." Ich setzte mich zu ihm und nahm mir endlich meinen Toast. "Toast ist immer genießbar, Finn. Hast du nicht gefrühstückt." "War schlecht möglich." Nach diesem Kommentar musste ich beim Essen kurz innehalten. "Finn...?"
"Schon gut. Iss weiter und erzähl mir jetzt im Detail von gestern." Gerade wollte ich weiter essen und konnte es wieder nicht. "Und der Besuch?" "Lydia." Na gut, na gut. Nach kurzem Durchatmen und einem Schluck Medizin, "Austrinken.", einem Glas Medizin, fing ich an ihm von gestern zu erzählen. Über die Ängste, die unsere Mutter wegen ihm hatte, ihre Selbstzweifel, darüber dass ich mir denke, dass Ginevra immer noch nicht über ihn hinweg war und nicht darüber was ich fast mit Viola angestellt hatte. Bloß nicht.
"Du musst mit ihr mehr über dich reden." Solche Aufforderungen quälten ihn, aber sie mussten bei ihm sein. "Dafür hab ich seit fast meinem ganzen Leben meinen Therapeuten." Ich hielt seine Hand mit meinen beiden Händen fest und schob eine Haarsträhne, die vor seinem Gesicht war, hinter sein Ohr. Ließ er seine Haare wieder wachsen? "Du musst ihr ja nicht das sagen was du mit deinem Therapeuten besprichst. Einfach die anderen Sachen." Aufseufzen seinerseits. "Das tu ich doch." "Bist du dir sicher, Finn?" Er seufzte erneut auf und versuchte seine Hand von meinem Griff zu lösen, aber ich ließ das nicht zu. Also wendete er seinen Blick von mir. "Wenn sie wissen will was ich mit meinem Therapeuten bespreche, dann ist das ihr Problem. Das kann sie seit meinem 18. nicht mehr. Und es ihr selbst sagen, tu ich bestimmt nicht. Eine Therapiesitzung nach einer Therapiesitzung, bestimmt witzig. Sie soll ihre Neugierde in Schacht halten. Wenn unser Vater das kann, kann sie das auch." Neugierde in Schacht halten? Das konnte er in anderen Bereichen genauso schlecht. "Finn, sie ist deine Mutter!" "Trotzdem lass ich sie nicht mehr rein!", schrie er und sprang auf um im Zimmer herumzugehen, worauf ich erschrocken meine Hände gegen meine Wangen presste. Ich hätte ihm das anders sagen können. Er ging immer noch herum, fing an wild zu gestikulieren. "Ich war ein Kind mit Funktionsstörungen. Immer wieder nach jeder Sitzung sah sie mich an als wäre ich die Wurzel all ihres Leids. Ich war die Wurzel all ihres Leids und war es mir Leid mit ihr immer das selbe durchgehen zu müssen. Also tat ich nicht nur mir etwas Gutes, dass ich es ihr nicht mehr erlaubt habe über die Sitzungen Bescheid zu wissen, sondern auch ihr." Diese Ansicht enttäuschte mich ein wenig. Dass er sich dachte, dass er indem er sie abschottete, ihr Gutes täte. "Du glaubst mir nicht." Ich schüttelte den Kopf. "Nicht ganz." "Die andere Option wäre gewesen, dass ich es ihr doch erlaubt hätte und sie sich ständig Gedanken machen müsste warum sich ihr Sohn so verhält. Dadurch, dass sie das nicht mehr wissen darf, tut sie es nicht mehr - weniger." "Nur manchmal und jedes Mal ist schrecklich.", fügte ich stirnrunzelnd hinzu. "Sie hat ja ein anderes Kind bei dem alles in Ordnung ist!" "Beleidige dich selbst nicht so, Finn!" "Es stimmt doch! Wenn es nicht so ist, dann sag es mir." Ich rieb meine Schläfen in Kreisbewegung. Manchmal war er so...anstrengend. Und jetzt konnte ich nicht mit Ja oder Nein antworten. Beide Antworten wären wie immer ungenügend gewesen und ich wollte eine stundenlange Diskussion darüber vermeiden. "Du kannst sie trotzdem nicht so abschotten." "Das tu ich ja nicht. Wenn sie mich fragt ob ich die Woche schon beim Psychiater war, sag ich ja. Wenn sie mich fragt wie es war, sag ich gut, okay, schlecht, was auch immer. Wenn sie mich fragt was, dann sag ich ihr was, solange es nichts zu intimes ist. Reicht das nicht?" "Wenn du es auf deine routinierte Art und Weise sagst, dann nein." "Zu schade. Dann kann ich nichts anderes." "Finn?" "Was denn?" Ich zeigte auf den Platz neben mir am Bett. "Komm her." Etwas widerwillig, aber dennoch setzte er sich wieder her und ich umarmte ihn wieder." Ich konnte spüren wie er sich zumindest körperlich wieder beruhigte und dann umarmte er mich auch zurück. "Tut mir Leid.", flüsterte er und ich meinte einfach, dass es schon gut sei.
Er legte seinen Kopf auf meinen Schoß und ich streichelte ihn. "Ich verstehe was du meinst, Finn." "Aber?" "Aber nichts. Mama und du seid beide einfach anstrengend." "Das kannst du laut sagen, Lydia." Er nahm die Hand mit der ich ihm über den Kopf streichelte in seine und seufzte leise. Ich dachte zurück an das eine Mal, wo er und ich zu unseren Eltern wollten um sie etwas zu fragen - irgendein Streit bei dem ich zu stur war um einzusehen, dass ich falsch lag. Die Tür war offen und wir konnten hören wie sie sich über Finn unterhalteten. Unsere Mutter weinte und es war das erste Mal, dass wir hörten, wie sie sagte, dass sie nicht wusste was sie mit Finn tun sollte. An diesem Tag war ich 8 oder 9, glaub ich. Nachdem sie diese Worte von sich gegeben hatte, rannte Finn in sein Zimmer und schlug vor meiner Nase die Tür zu. Wütend wollte ich ihn deswegen ermahnen, aber dann hörte ich wie er in Tränen ausbrach und verkniff mir es. Ich saß vor seiner Tür bis er fertig war, kam dann zu ihm rein und übernachtete in seinem Zimmer.
Immer noch seinen Kopf streichelnd, sah ich zu ihm herunter. Was wohl in seinem Kopf vorging. "Finn, ich hab fertig gegessen." Er sah zu mir hinauf. "Dann gehen wir runter?" Ich grinste. "Ja, gehen wir runter."
Neunzehn Uhr Dreißig am sommersonnigen Abend *I* Sonne scheint noch...
von strobarycake am 04.07.2016 02:01Viola
Lydia lehnte sich gegen die Tür laut atmend mit ihrem Haar, dass ihr Gesicht bedeckte. War ich nun wirklich kurz davor zum ersten Mal mit einer Frau zu schlafen? Einer atemberaubend gut aussehenden Frau, wenn ich das erwähnen durfte. Sie fuhr sich durch ihr langes schwarzes Haar und schob dabei jegliches Haar, dass über ihrem Gesicht lag zurück. Was sollte ich tun? Sie kam auf mich zu und ließ sich neben mir aufs Bett fallen. Dann sah sie mich auf einmal ernst an. "Viola?", sie hatte schon eine eher tiefere Stimme, wenn sie sprach. "Ja?", antwortete ich nervös. Ich wusste ja nicht was sie als nächsten tun würde. Sie fasste sich mit den Fingern an ihre Lippen. Ich weiß nicht ob das absichtlich von ihr war, aber sie sah dabei so verdammt verführerisch aus. "Willst du das?" "Was?" Ich war sichtlich verwirrt. "Willst du mit mir Sex haben?", meinte sie schelmisch grinsend. Ich spürte wieder wie ich rot anlief. Irgendwie wollte ich das ja schon, aber konnte ich ihr das sagen? Jegliche Ernsthaftichkeit wich von ihrem Gesicht und sie fing an zu kichern. "Willst du dass ich dich ficke, Viola?" Sie nahm meine Hand, wurde wieder ernst und kam mir wieder gefährlich nahe. "Denn ich könnte dich so richtig hart durchnehmen, Viola." Da kam plötzlich dieses Kitzeln in meinem Unterleib. Ja, ich wollte es! Mehr denn je! Ich öffnete meinen Mund um ihr zu antworten, also sie mich unterbrach. "Ich weiß nicht mehr ob das so eine gute Idee wäre." Auf einmal? "Was?" "Ich meine, willst du nicht für dein erstes Mal mit einer Frau nüchtern sein? Betrunken erinnerst du dich vielleicht nicht an alles, genießt es vielleicht nicht in vollen Zügen, bei vollem Bewusstsein." Beim letzten Punkt musste sie wieder lachen und warf sich wieder aufs Bett. "Betrunken, tendiere ich dazu... seeehr impulsiv zu sein. Nicht auf die gute Art!" So sehr ich ihr widersprechen wollte, hatte sie recht. Und das machte mich traurig, während sie auf meinem Bett herumrollte. "Darüber hinaus würde Finn mich umbringen, wenn ich mit einem seiner Dienstmädchen etwas anfangen würde. Er würde dich umbringen, wenn du mit seiner Schwester etwas anfängt. Bestenfalls dich feuern." Darüber hatte ich überhaupt noch nicht nachgedacht. Was Signore Fiore dazu sagen würde, wenn er davon Wind bekäme. "Aber das müsste er nicht herausfinden.", flüsterte ich. Schnell richtete sie sich wieder auf und starrte mich überrascht an, bevor sie auflachte. "Dass ich so etwas von dir hören würde, Viola." Das verletzte mich ein wenig. Wäre es nicht an meinem Graue-Maus-Image gelegen, hätte sie das nicht gesagt, "Alessandro findet ALLES irgendwie heraus - eines seiner vielen Talente, wieso er auch der Lieblingssohn unseres Vaters ist und ihn so gut wie alle meine Halbbrüder hassen, aber das ist eine andere Geschichte." Wie kam sie denn da drauf? Sie atmete erschrocken auf. "Zu viel gesagt.", und kicherte wieder leise, "Ich bin zu betrunken..." Ich seufzte in Niederlage auf und stimmte ihr zu. "Du hast Recht." "Womit?" "Mit allem... Ich bin müde und muss mir den Alkohol ausschlafen." Sie sah wieder halbwegs ernst aus und grinste bei meinen Worten. "Heh. Das sollte ich auch." Sie umarmte mich fest und ungewöhnlich lange. "Gute Nacht, Lydia." Sie entfernte sich wieder von mir und gab mir komischerweise einen Kuss auf die Stirn. Das tat Finn auch hin und wieder. "Gute Nacht, Viola.", dann stand sie auf und ging zur Tür. "Schlaf gut.", meinte sie noch, bevor sie im Gang verschwand. "Ebenfalls", rief ich ihr entgegen, bevor sie die Tür schloss und ich vom Fenster aus hören konnte wie ein Auto auf die Auffahrt fuhr. Ich schaute durch und sah, dass es Signore Fiores Auto war und es lief mir kalt den Rücken runter als ich merkte wie haarscharf ich fast dem Verderben in die Augen schauen musste. Hätten Lydia und ich es wirklich getan, wäre ich jetzt meinen Job los. Es wäre keine gute Idee gewesen runter zu kommen und ihn zu grüßen. Zumindest nicht in meiner Verfassung. Da ging ich lieber schnell ins Bett.
Finn
"Ich bin Zuhause!", rief ich durch das Haus, doch keine Antwort. In solchen Momenten, wo ich meine Waffe nicht hatte, wünschte ich mir immer, dass ich meine Waffe dabei hätte. Nur zur Sicherheit verstand sich. Leise bewegte ich mich vor zum Wohnzimmer. Niemand da und das Wohnzimmer sah schon einmal ordentlicher aus. Zwei Weinflaschen - eine leer und die andere halbleer - standen in Gesellschaft von mehreren Weingläsern am Tisch - ein Glas nicht ganz ausgetrunken. Gott sei Dank waren keine Weinflecken auf dem Teppich Ich war schon leicht beschwipst, aber ein weiteres Glas würde mir in diesem Zustand nicht schaden. Ich schenkte ein wenig nach und gönnte mir noch ein Glas. "Da haben sie sich ja einen meiner besseren Rotweine geschnappt.", murmelte ich vor mich hin bevor ich mich hinauf begab. Der Gang war auch totenstill. Bevor ich überhaupt darüber nachdenken würde mich hinzulegen, musste ich meiner Mutter Bescheid geben, dass ich wieder Zuhause war. Ich klopfte bei ihrem Zimmer an, bevor ich mich hinein begab. Meine Mutter schlief anscheinend schon tief und fest, weil sich nur Lydia geregt hatte und zu mir rüber sah. "Willkommen Zuhause, Finni." Dezente Überraschung zierte ihr Gesicht als sie das Weinglas in meiner Hand sah. Ich grinte sie an. "Ach, ich hab mir nur gedacht ich gönn mir noch ein wenig davon was übrig war. Erklärst du mir vielleicht was sich im Wohnzimmer abgespielt hat?" Da wechselte sich ihre Miene in eine, die ich nur zu ungern sah. Was ich gesagt hatte, war eigentlich nur als Scherz gemeint, aber anscheinend, spielte sich wirklich etwas schlimmes im Wohnzimmer ab - unter eher viel Alkoholeinfluss. Morgen würde weiterer Besuch zu uns kommen und ich wollte nicht das irgendetwas meine Laune verdirbt, aber manchmal ging es nicht anders. Mit zusammengepressten Lippen und geballter Faust starrte ich sie an und trank mein Weinglas auf Ex aus, bevor ich es auf dem kleinen Regal neben mir hinlegte. "Was ist passiert, Lydia? Kurzversion." Sie zögerte. "Jetzt, Lydia!", forderte ich sie flüsternd um unsere Mutter nicht aufzuwecken, obwohl sie sowieso wie ein Stein schlief. Besonders wenn sie sich davor angetrunken hatte. "Ja, ja! Den ganzen Tag hat Mama in deiner und Ginevras Vergangenheit gegraben, dann haben wir alle getrunken und es eskalierte." Meine Güte! Sie konnte es ja nicht sein lassen. Fassungslos drehte ich mich zur Tür und presste meine Hand dagegen, aber ich hatte überhaupt keine Lust noch weiter durchzugehen was meine Mutter alles angestellt und gesagt hatte, also meinte ich einfach knapp:"Wir erwarten morgen großen Besuch. In der Früh erzählst du mir alles. Detailliert." Ich sah vom Augenwinkel aus noch kurz zu ihr und verließ das Zimmer. Sobald ich die Tür hinter mir schloss, hörte ich wie sie laut ausatmete. Um meine Gedanken von diesen neu erfahrenen Informationen wegzulenken, machte ich mich auf den Weg in mein Arbeitszimmer. Es wäre nicht gerade klug gewesen vor dem Schlafen gehen eine zu rauchen, aber da fiel mir ein, dass ich noch Arbeiten zu erledigen habe, die mich mindestens drei Stunden beschäftigt halten würden. Zuerst müsste ich mich um Alecias Geschenk kümmern, dann um ein Missverständnis bei einer Güterlieferung, Administratives und weiteres. Toll. Die erste Zigarette anzünden und los ging's.
Das war's. Ihr Geschenk wir morgen pünktlich um 16 Uhr da sein. Grinsend hielt ich mir die Hand über die Lippen. Ich konnte ihre Reaktion morgen kaum erwarten. Da spürte ich schon leichte Bartstoppeln an meinen Wangen. Ob ich mich hätte rasieren sollen? Vielleicht würde ich auch mit Drei-Tage-Bart herumspazieren, wer weiß? Mittlerweile vier Zigaretten später sagte mir meine Armbanduhr es sei 22:44 Uhr. "Ich sollte wirklich schlafen gehen." Aus dem Arbeitszimmer ging es direkt in mein Schlafzimmer, wo ich mich bis auf die Boxers auszog und aufs Bett fallen ließ. Morgen würde noch ein langer Tag werden.